Angstzustände, schlechte Leistungen und ein geringes Selbstwertgefühl – all diese Dinge können aus Mobbing resultieren, wenn man nicht rechtzeitig aktiv wird. Tatsache ist, dass Mobbing an jeder Schule präsent sein kann. Dass der Präventionsarbeit ein hoher Stellenwert beigemessen wird, ist auf ein gesundes Selbstverständnis der Schulkultur im Aurain zurückzuführen, wodurch alle Individuen als besonders und einzigartig gesehen werden. Deshalb lud die Realschule im Aurain keinen Geringeren als Norman Wolf ein, der sich seit langer Zeit proaktiv gegen Mobbing einsetzt. Diese Veranstaltung, die dankenswerterweise von der alwa-Stiftung gestiftet wurde, ließ die Schülerschaft aufhorchen.
Konkrete Tipps gegen Mobbing
„Im Namen der Realschule heißen wir Norman Wolf recht herzlich willkommen“, so Schulleiter Harald Schmitt in seiner Begrüßungsrede in der Aurainhalle. Der Schulleiter stellte klar, dass Mobbing keinen Platz erhalten dürfe – weder im Klassenzimmer noch auf dem Schulhof oder außerhalb der Schule. Gleichzeitig dürfe nicht weggeguckt werden, wenn man jemanden kennt, der tatsächlich betroffen ist. Auch Melanie Heffner-Leitner, stellvertretende Schulleiterin, betonte: „Wir sind sehr glücklich, dass wir heute Norman Wolf bei uns haben, der selbst mal Betroffener war und von seinen Mobbing-Erfahrungen berichten wird.“ Schließlich betreffe das Thema alle – direkt oder indirekt“, so Heffner-Leitner weiter.
Dass die Siebt- und Achtklässler den Worten von Norman Wolf aufmerksam folgten, lag nicht zuletzt an seinen eindrücklich geschilderten Erfahrungen. „Ich bin hier, damit wir eine kleine Zeitreise durch mein Leben machen können“, sagte Norman Wolf zu Beginn, ehe er seine Schulzeit authentisch Revue passieren ließ. Er erzählte offen, dass er als Schüler selbst ein Mobbing-Opfer war.
Ehrliche Einblicke
Während seines Vortrags las er auch aus seinem Buch und ließ tiefe wie ehrliche Einblicke in seine damalige Innenwelt gewähren. Anknüpfend daran gab er den Jugendlichen konkrete Tipps, was gegen Mobbing getan werden kann. Denn Mobbing ist nicht einfach nur ein Konflikt ist, der sich innerhalb weniger Minuten lösen lässt. „Such dir Menschen, die dir helfen, so lange, bis du echte Hilfe bekommst“, so Norman Wolf zu den Schülern. Mobbing zeichne sich vor allem dadurch aus, dass ein Ungleichgewicht der Kräfte zwischen Täter und Opfer herrsche.
Wertvolles und mutiges Engagement
Der heute in Frankfurt lebende Norman Wolf studierte Psychologie in Marburg und twittert als @deinTherapeut zu Mental-Health-Themen. 2018 wurde er gar mit dem „Golden Blogger“ ausgezeichnet. Mit seinem zweiten Buch „Wenn die Pause zur Hölle wird“ gibt er wichtige Tipps, wie sich Betroffene aus dem Mobbing-Teufelskreis befreien und Selbstvertrauen zurückgewinnen können.
Fazit: Die Siebt- und Achtklässler der Realschule im Aurain bedanken sich bei Norman Wolf, der die Schülerschaft mit seinem Vortrag sensibilisieren konnte und hilfreiche Tipps vermittelte, wie man sich oder andere aus dem Mobbing-Teufelskreis befreien kann. „Ich finde es richtig mutig von Norman, dass er ganz offen über seine Schulzeit gesprochen hat“, sagte eine Achtklässlerin nach dem Vortrag. „Ich denke, dass die Tipps von ihm für Betroffene echt goldwert sind“, meinte ein Mitschüler daraufhin.
Ja, der junge Autor hinterließ einen bleibenden Eindruck – insbesondere mit den letzten Worten: „Ihr seid alle wertvoll und das kann euch niemand nehmen.“