Die Bilder der letzten Wochen, die das Hochwasser in Deutschland zeigten, waren alarmierend. Jedoch ist dieses Ereignis nur eines von vielen aus der jüngsten Vergangenheit. Immer wieder kann es zu Katastrophen kommen, die unterschiedliche Dimensionen beherbergen. Im schlimmsten Fall könnte dies darin münden, dass sofortige Hilfe benötigt oder gar geleistet werden muss. Deshalb führte die Realschule im Aurain erstmalig den Katastrophenschutztag durch, um die Schülerschaft dahingehend aktiv zu sensibilisieren.
Krisenvorsorge
Fakt ist, dass bei der Krisenvorsorge die frühe Einbindung von Kindern und Jugendlichen eine wichtige Rolle spielt. Darum beschloss das Kultusministerium, dass von fort an ein solcher Katastrophenschutztag landesweit an allen weiterführenden Schulen jährlich stattfinden soll. Ein solcher Tag kann nur ein Gewinn sein, weiß Schulleiter Harald Schmitt: „Die aktuellen Ereignisse in Süddeutschland zeigen, welche Ausmaße die verschiedenen Katastrophen genommen haben.“ Umso wichtiger sei es, die Schülerschaft im Bereich des Katastrophenschutzes zu schulen und Wissen für den Ernstfall zu vermitteln.
Sechs Stationen und eine Menge zu lernen
So arbeitete der Schulsanitätsdienst der Realschule im Aurain mit der federführenden Lehrkraft Sabine Scheyhing ein Konzept aus. Und nach vielen Wochen der Vorbereitung war es schließlich soweit: Alle Schüler der Klassenstufe 6 erhielten einen fein ausgearbeiteten Plan, der klassenweise umgesetzt wurde. An sechs unterschiedlichen Stationen wurden verschiedenste Themenschwerpunkte erarbeitet, ehe die Inhalte praxisorientiert geübt werden konnten.
Theorie und Praxis
An einer Station wartete die Freiwillige Feuerwehr Bietigheim auf die sehr gespannten Schüler. Die Feuerwehr parkte hierzu den Feuerwehrgerätewagen auf den Schulhof, was natürlich für Groß und Klein ein echter Hingucker war. Allerdings blieb es nicht nur beim „Hingucken“. Zu Beginn erläuterte die Freiwillige Feuerwehr, was im Katastrophenfall (z.B. Hausbrand) gemacht werden müsse. Daraufhin durften die Schüler selbst in den Wagen steigen und den ausgerollten Wasserschlauch in die Hand nehmen, um selbst mal kurz das Wasser aus dem Schlauch schießen zu lassen. „Die Brandschutzerziehung für Kinder ist unverzichtbar, weil danach mitunter weniger Probleme entstehen. Zum Beispiel lernen sie sehr früh, welche Folgen das Anzünden eines Gegenstands haben kann“, so Matthias Kempf von der Freiwilligen Feuerwehr Bietigheim, der gemeinsam mit seinem Kollegen Dennis Morlok vor Ort war.
Wenn Erste Hilfe Leben rettet
Den großen Mehrwert eines solchen Tages betonte auch Bertold Schneider vom Deutschen Roten Kreuz. Der Vorsitzende des Ortsvereins Großbottwar war mit seinem Team vor Ort und griff die Frage auf, wer medizinische Hilfe bei großen Katastrophen leistet. Danach wurde die Erste Hilfe mit den Schülern geübt. Erste Hilfe zu leisten, sei unglaublich wichtig, stellte Bertold Schneider klar. „So animiert man auch Kinder, in einem Notfall selbst Hilfe zu leisten und ein Stück weit die Hemmungen wegzunehmen.“ Aufgrund dessen lobte er auch den Schulsanitätsdienst der Realschule im Aurain, der über viele Jahre hinweg an der eigenen Schule Hilfe leistet und die jungen Sanitäter gezielt fördert.
Die anderen Stationen beschäftigten sich dem eigenen Verhalten in einer Katastrophensituation (Leitung: Lehrerin Sabine Scheyhing) sowie mit der Katastrophenvorsorge und der damit einhergehenden Frage, was man an Vorräten und Dingen zu Hause braucht (Leitung: Lehrer Hannes Barthruff). Zudem wurden die Brandentstehung und Schutzmaßnahmen thematisiert (Leitung: Lehrkräfte Mona Geiger und Martin Meinholdt) und das Reanimationstraining „Löwen retten Leben“ intensiv trainiert (Leitung: Herr Feger).
Am Ende kann festgehalten werden, dass der erste Katastrophenschutztag der Realschule im Aurain war ein voller Erfolg war. „Da die Bereiche für viele Schüler neu waren, hat ein solcher Tag eine besonders wichtige Bedeutung“, so Sabine Scheyhing. Die Realschule im Aurain bedankt sich beim Schulsanitätsteam und allen Mitwirkenden, die diesen Tag möglich gemacht haben.